Mutig sein und auf Fähigkeiten vertrauen!

Mutig Entscheidungen treffen, ein gutes Miteinander im Team und Vertrauen in die eigenen wie auch in die Fähigkeiten der anderen sind wichtige Faktoren für den Erfolg einer Praxis. So lautet das Fazit des 14. ladiesdentaltalk Frankfurt, der Ende Februar mit gleich zwei Talkgästen stattfand: mit Gastronomin Viola Federau und mit Nicole Fetting, neue Generalsekretärin des Deutschen Volleyballvereins und erste Frau in dieser Funktion. 

„Traditionsunternehmen neu gedacht“

Unter diesem Motto stand das Gespräch mit Viola Federau, die im eigenen Familienbetrieb mehrere Restaurants leitet, unter anderem die Oberschweinstiege, wo der ladiesdental talkstattfand. Die Unternehmerin berichtete von der Entwicklung und dem Wandel ihres Familienbetriebs: „Dass ich in das Familienunternehmen eingestiegen bin, war zunächst gar nicht geplant, das hatte sich nach meinem Studium erst ergeben.“ Der Familienbetrieb, der ursprünglich eine Metzgerei war, habe sich im Laufe der Zeit verändert und an neue Rahmenbedingungen anpassen müssen. Mittlerweile betreibt Familie Federau mehrere Restaurants, hat rund 200 Mitarbeitende. Gute Mitarbeiterende zu finden und zu binden, sei eine kontinuierliche Herausforderung. Dem stimmten die Zahnärztinnen zu: Fachkräftemangel sei auch bei ihnen ein Problem.  „Meine Strategie: nah dran sein, sich mit ihnen verbunden fühlen und kümmern“, so Federau.

Ob sie weiter wachsen wolle, wurde gefragt. Nein, war die klare Antwort. Dann bräuchten sie andere Strukturen, beispielsweise jeweils eine Restaurantleitung. Damit steige aber auch das Risiko und es kämen viele Fragen auf: „Brauche ich mehr oder andere Mitarbeiter? Rechnet sich das? Und was machen wir, wenn nicht? Mitarbeiter zu entlassen, wenn einmal ein Standort wegfällt, ist nicht einfach. Denn dann greifen schnell Zahnräder nicht mehr, die sich bereits eingespielt haben, wie Vertretungen im Urlaubs- oder Krankheitsfall“, gab Viola Federau zu bedenken.

Dann waren die Zahnärztinnen dran: Welche Herausforderungen sehen sie gerade besonders? Als ein wichtiges Thema nannten die Teilnehmerinnen „Kommunikation im Team“ und wie man  im Dialog mit seinen Mitarbeiterinnen bleibt. Die Themenfelder Fehlerkultur, Teamsitzungen und wie man Probleme anspricht, beschäftigen die Zahnärztinnen sehr stark.

„Nur als Team sind wir erfolgreich“

Diese Themen standen dann auch beim zweiten Talkgast des Abends im Mittelpunkt. „Nur als Team sind wir erfolgreich“, so die These von Nicole Fetting, ehemalige Volleyball-Nationalspielerin und seit Anfang Februar Generalsekretärin des deutschen Volleyballverbandes – als erste Frau in dessen Geschichte. Sie erzählte von ihrem Werdegang als Profi und wie sie den Ausstieg aus dem Profisport erlebt hat. „Nach dem Sport musste ich mich neu erfinden.“ Sie studierte Sportmanagement und arbeitete als Geschäftsführerin eines Volleyball-Bundesliga-Vereins, bevor sie zum Verband wechselte. „ Jetzt bin ich Chefin und muss Entscheidungen treffen. Da spüre ich eine andere Erwartungshaltung an mich gerichtet als in meiner Rolle als Spielerin innerhalb einer Mannschaft“, sagt Fetting.

„Als Spielerin in einer Mannschaft stellt sich die Gruppendynamik in der Halle schnell ein und es gibt ein Miteinander auch außerhalb des Spielfeldes. Zudem gehören zum Team-Building auch immer die Persönlichkeitsentwicklung und mentales Training“, berichtete die Ex-Profispielerin von ihrer sportlichen Zeit. Die sei nicht immer einfach gewesen, da sie „eine große Klappe“ gehabt habe, mit der sie erst einmal lernen musste umzugehen und auch aneckte.

Die Stelle als Generalsekretärin wurde ihr angetragen, von sich aus hätte Fetting sich eher nicht beworben: „Frauen sind zurückhaltender, wenn sie denken, dass sie auf eine Stelle oder Aufgabe nicht hundertprozentig vorbereitet sind.“ Diese Erfahrungen bestätigten auch viele Zahnärztinnen. Etliche berichteten, sie seien mehr zufällig an die eigene Praxis gekommen, als dass sie selbst bewusst die Entscheidung getroffen hätten.

Steuerberaterin Dominique-Chantal Pontani und Anne-Kathrin Becker von der apoBank bestätigten, dass Frauen beim Gründen wesentlich konservativer unterwegs sind und Zahlen anders kalkulieren, als das bei Männern der Fall ist. „Frauen überprüfen Zahlen lieber mehrmals und investieren zurückhaltender, während Männer keine Angst vor höheren Investitionsvolumina haben“', sagte Becker. Auch würden Frauen eher noch drei Weiterbildungen machen, bevor sie sich bereit für eine Stelle oder Selbstständigkeit fühlten, während Männer oft mit weniger Wissen und mehr Selbstbewusst vorgingen. „Frauen planen mehr, haben ein anderes Sicherheitsbedürfnis und machen sich einfach mehr Gedanken.“ Allgemeiner Konsens des Abends war deshalb, dass Frauen mutiger sein und auf ihre Fähigkeiten vertrauen können und sollten.

Eingeladen hatten Dr. Karin Uphoff (ladiesdentaltalk), Mit-Initiatorin Andrea Bauer (ZahnAkzente) sowie die PVS dental und die Deutsche Apotheker- und Ärztebank.

 

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